Man stelle sich unsere Mutter Colonia in den Monaten nach Ende des 1. Weltkrieges vor: Eine gebeutelte Stadt in der das Lebenselixier der Kölschen – unser Karneval – durch die englische Besatzungsmacht verboten ist. Was tun, wenn man doch genau weiß, dass das gemeinsame Lachen auch und gerade zwischen Trümmern die wirksamste Medizin gegen Trübsal und Trauer ist? Resignieren? Klein bei geben? Oder sich dessen besinnen, was Karneval schon immer war: Eine augenzwinkernde Rebellion gegen die Obrigkeit. Und so wird aus dem bereits vor dem Krieg bestehenden Wandervein „Frohsinn“ in den Hinterzimmern rund um St. Pantaleon die Grosse KG Frohsinn Köln 1919 e.V. Man bleibt in den stillen Kämmerlein der südlichen Altstadt und beginnt – Stück für Stück – das karnevalistische Vereinsleben. Und das vom ersten Tag an als Familiengesellschaft, in der Frauen vollberechtigte Mitglieder und Vorstände sind. Wer ahnt in diesen Jahren und erst Recht in den goldenen 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts, dass eine viel größere Aufbauarbeit schon bald erneut auf die Kölner und die Frohsinner warten wird? Der zweite Weltkrieg zerstört Köln. In einer Landschaft der Trümmer – wieder unter Besatzung der englischen Armee – sind es wieder die Karnevalisten, die nach wenigen Jahren der Lethargie anpacken. 1949 sind es auch Frohsinner, die mit vielen anderen Karnevalisten unseren Gürzenich von Schutt und Trümmern befreien. Und damit eine Grundlage dafür schaffen, dass der Kölner Karneval wieder ein Zuhause in seiner guten Stube finden kann.
Gründungspräsident Rudolf Jacquemien
Unser erster Präsident wurde 1919 Rudolf Jacquemien, den alle liebevoll "d'r Fuss" nannten. Voller Optimismus und mit kölschem Hätz hat er die Gesellschaft aufgebaut und geprägt. Er hat sie über den zweiten Weltkrieg gerettet und 42 Jahre seine Ideen und seine Kraft in die GR KG eingebracht. Er starb als amtierender Präsident 1961.
Senatsgründer Josef Over
In der Session 1954 gründete der damalige Vizepräsident der Gesellschaft, Josef Over, den Senat, dem er bis 1966 als Senatspräsident vorstand. Der Senat bestand unter wechselnden Präsidenten bis 2006 und wurde dann aufgelöst.
Otto Kleemann und Heinz Walther
Als Nachfolger des Gründungspräsidenten führten Sie von 1961 bis 1965 (Otto Klehmann) und von 1965 bis 1966 (Heinz Walther) die GR KG durch die erste Hälfe der 60er-Jahre.
Ehrenpräsident Bernd Hichert
1966 übernahm Bernd Hichert das Präsidentenamt. Er prägte über 27 Jahre lang das Bild der Grosse KG Frohsinn Köln 1919 e.V. als Familiengesellschaft und setzte gemeinsam mit dem damaligen 1.Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden der Gesellschaft, Helmut Herrmann, mit der 1980 erfolgten Gründung eines Damenelferrates zusätzlich zum Herrenelferrat ein weiteres Zeichen der Gleichberechtigung. 1992 wurde Bernd Hichert zum Ehrenpräsident ernannt.
Arthur Langguth
Auf der Jahreshauptversammlung 1992 wurde Arthur Langguth zum fünften Präsidenten in der Vereinsgeschichte gewählt. Er war neu in der Gesellschaft, war aber schon ca. 15 Jahre im geschäftsführenden Vorstand der KG Närrische Insulaner tätig. Am 17.10.2014 verstarb er in seinem Urlaubsort in Holland.
Michael Schmitz
Der langjährige 2. Vorsitzende Michael Schmitz übernahm kommissarisch die Leitung der Gesellschaft nach dem plötzlichen Tod von Arthur Langguth. Er war vor dem Eintritt in die Große KG Frohsinn bereits 25 Jahre im erweiterten Vorstand der KG Närrische Insulaner. 2016 wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt und führte seit dieser Zeit die Gesellschaft.
Tanja Wolters
2019 schlägt die Grosse KG Frohsinn Köln 1919 e.V. mit der Wahl von Tanja Wolters zur ersten Präsidentin in der 100-jährigen Geschichte ein weiteres neues Kapitel als Familiengesellschaft auf. Ihr Anliegen ist die Modernisierung mit Tradition – mit den Werten der GR KG als Heimat für Familien und Lust, neue Ideen wahr werden zu lassen.
Familiengesellschaft zu sein, heißt für uns Frohsinner die Generationen, Geschlechter und Nationalität verbindende Kraft des Karnevals immer wieder neu zu feiern: Arm in Arm, auf Plätzen, Straßen, Tischen und Bänken – und mit dem Sinn für das Lachen, dass selbst die Trümmer der Geschichte und den Trübsal der Gegenwart beiseite fegen kann. Und damit genau diese Kraft des Fastelovends sich entfalten kann, sehen wir eine unserer Aufgaben darin, immer wieder auch neue Menschen für unsere Veranstaltungen zu begeistern und sie mit dem einzigen gesunden Virus der Welt zu infizieren: Dem Jeck sein im besten (Froh)Sinn. Damit unsere Veranstaltungen attraktiv bleiben, müssen wir sie immer wieder ein bisschen neu erfinden, modernisieren und mit Liebe gestalten – ganz im Sinne unserer Gründerväter aus den Hinterzimmern rund um St. Pantaleon.
Sitzungen
In unserer Geschichte finden wir dazu unzählige Inspirationen. Von den Rentner- und Volkssitzungen Rudolf Jacquemins für bedürftige Kölner, die bis 1983 beibehalten werden konnten über die in den fünfziger und sechziger Jahren abgehaltenen Sitzungen im Sartory, im Hotel Atlantic, im Senats-Hotel und später im Festsaal der Wolkenburg. Von der Rückkehr der Sitzungen 1991 in den Ostermann-Festsaal der Sartory Betriebe über die seit 1992 dort wieder gefeierte Damensitzung sowie die Prunk- und Kostümsitzung. An diese Tradition anknüpfend findet im Januar 2022 seit 2006 die erste eigene Sitzung im Gürzenich statt.
Tanzgruppe und Tanzkorps
Bernd Hichert, der 1966 Präsident wurde, ließ die in den 30er Jahren gegründete Tanzgruppe wieder aufleben. 1970 folgte dann noch eine Kindertanzgruppe.
Am 13. Februar 1995 konnten wir das Tanzkorps der K.G. Kniebachschiffer aus Hilden zum Ehrentanzkorps ernennen. Beide Gesellschaften verbindet seitdem eine Freundschaft.
Kölsche Messe
Ab dem Jahre 1994 zum 75-jährigen Bestehen der Gesellschaft wurde in der Pfarrkirche St. Agnes durch unser Ehrenmitglied Pastor Dr. Hans-Ulrich Wiese jedes Jahr eine Kölsche Messe abgehalten. Mit der Versetzung von Pastor Wiese wurde diese leider nicht mehr fortgeführt.
Spillmannszoch
Im Jahre 2004 zur Elften im Elften Feier wurde der Spillmannszoch „Kölsche Mädcher un Junge e.V. 1974“ zum Ehrenspillmannszoch der Gesellschaft ernannt.
Rosenmontagszug
Die Gesellschaft nimmt alle 2 Jahre am Kölner Rosenmontagszug mit einer Fußgruppe teil. Am Nippeser Dienstagszug hat die Gesellschaft über 40 Jahre bis 2011 teilgenommen.
Die Gesellschaft nahm im 100. Jahr ihres Bestehens mit neuer Präsidentin und neuem Vorstand Kurs auf die Zukunft auf. Die reiche Geschichte der GR KG ist Inspiration und Ansporn, mit frischer Energie neue Kapitel der kölschen Karnevalsgeschichte zu schreiben, die zu dem passen, was die Grosse KG Frohsinn Köln 1919 e.V. heute ist: Eine Familiengesellschaft mit einem klaren Bekenntnis dazu, dass Karneval mehr ist als ein paar tolle Tage.
Familiengesellschaft zu sein, heißt für uns Frohsinner, nicht nur Groß und Klein, sondern natürlich auch alle Geschlechter gleichermaßen einzubinden. Kein Wunder also, dass wir mit unserer Präsidentin Tanja Wolters eine der ersten Familiengesellschaften sind, die eine weibliche Führung hat. Unterstützt wird sie durch einen frohsinnig gemischten Vorstand.
Präsidentin
1. Vorsitzender
Schatzmeisterin
2. Vorsitzender / Literat
Senatspräsident
Schriftführerin / Geschäftsstelle
Internet / Marketing
Presse / Social Media
Im Jahr 2019 haben Marco Spitau und Dr. Peter Pickel den Senat der Gesellschaft wieder reaktiviert und mit einem dynamischen Senatsvorstand dafür gesorgt, dass zahlreiche Mitglieder der GR KG Frohsinn Köln 1919 e.V. dem Senat beitreten. Dabei haben sie ein Zeichen gesetzt und als erster Senat einer gemischten Kölner Karnevalsgesellschaft auch Frauen aufgenommen. Als erste Senatorin Kölns wurde Christa Wolters am 30. August 2019 in den Senat einer Familiengesellschaft aufgenommen.
Senatspräsident
Vizesenatspräsident
Schatzmeister
Senatsbeitrat
Senatsbeirat
Schriftführer / Geschäftsstelle
Senat der GR KG Frohsinn Köln 1919
c/o Mark A. Thorn
Schillstr. 13
50733 Köln
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